Die Anfang des Jahres 2020 gegründete saarländische Band Rook Road vereint klassischen Hardrock mit Blues und zeitgenössischer Rockmusik. Die Band selbst betitelt ihren facettenreichen Stil als „Diversity Rock“, denn neben groovigen und druckvollen Songs finden sich auch epische Balladen auf ihrem Ende 2022 veröffentlichten geichnamigen Debütalbum. Im Interview sprach Patrik Jost mit der Gems 'n' Roll-Redaktion über die Gründung der Band, über den Bandalltag und über musikalische Pläne für die Zukunft. Rook Road, das sind: Patrick Jost (voc), Uwe Angel (guit), Hannes Luy (keys), Sebastian Mitzel (bass) und Thomas Luther (drums).
GnR: Wie kam es zur Gründung der Band?
Patrik: Die Band ist aus einem Projekt Anfang 2020 entstanden. Ein befreundeter Gitarrist hatte die Initiative eingeleitet, welcher aber bei der endgültigen Gründung nicht mit dabei war. In der ersten Zeit entstanden direkt zwei Songs, die auch auf dem Debütalbum zu finden sind.
GnR: Wie entstand die Idee zum Bandnamen?
Patrik: Es musste ein Name her, der symbolisiert, was diese Band will. Etwas, was als Symbol für Ausblick und Unumstößlichkeit gilt: „The Rook“. Der hatte dann auch noch den mystischen Charakter der Vorsehung, der die Krähe mit ins Spiel brachte. Und da wir uns auf die Straße der Musik begeben wollen und als Konsequenz ein Ziel steht, war ROAD passend. ROOK ROAD war geboren.
GnR: Wer hat euer Logo designed und woher kam die Idee zu diesem?
Patrik: Die Ideen kamen hauptsächlich von Hannes und mir. Ebenso das Design dafür. Eine schlichte Schrift mit verspielten Schnörkeleien und natürlich die Symbolik des Turmes und der Krähen.
GnR: Welcher Song beschreibt eure Musik am besten?
Patrik: Das ist sehr schwer zu sagen, da wir musikalisch nicht in eine Schublade zu stecken sind. Um die Vielfalt unserer Band zu ergründen, muss man das ganze Album hören und jeder einzelne Song ist ein Teil dieser mannigfaltigen Klang-Symbiose.
GnR Welchen Song würdet ihr einer Person empfehlen, die euch noch nicht kennt und warum?
Patrik: Diese Frage ist auch wieder nicht so einfach zu beantworten, denn das kommt ja darauf an, was der Hörer gern mag. Wir decken einfach alles ab, was den Bereich Rock (soft, hard, progressiv, experimentell) so außergewöhnlich macht. Denn keine andere Musikrichtung hat diese Möglichkeiten. Deswegen ist für jeden Hörer was dabei. Aber es klingt immer nach uns.
GnR: Wie läuft der Songwriting-Prozess bei euch ab?
Patrik: Da ist die Devise, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Wir schreiben ganz traditionell im Probenraum zusammen, oder produzieren mit erschlossenen Ideen von jedem einzelnen in unserem eigenen Tonstudio. Dank der neuen Technik und dem Netz sind wir in der Lage, außerhalb von Probeterminen Songs aufzubereiten und zu vervollständigen. So spielt jeder, was er empfindet und es klingt, wie es klingen soll.
GnR: Welche Lieder spielt ihr live am liebsten?
Patrik: Wir spielen jeden Song gern, zumal es uns aufgrund der nicht allzu langen Zusammenkunft der Band keine große Möglichkeit gibt, Songs wegzulassen, die wir nicht spielen wollen. Aber ich glaube, Lieblingstitel hat jeder einzelne Musiker, auf jeden Fall.
GnR: Wie sieht der Bandalltag seit dem Release eures Debütalbums aus?
Patrik: Wenn ich ehrlich bin, hat er sich nicht viel verändert. Denn von Anfang an, seit diese Band gegründet worden ist, stand eine perfekte Organisation und nachhaltige Umsetzung unserer eigenen definierten Ziele im Vordergrund. Natürlich haben wir mehr Konzerte zu spielen als vorher. Einige Support-Touren werden wir im Jahr 2023 und 2024 spielen. Aber das war von Anfang an in unserer Planung mit verankert. Dem gerecht zu werden, ist nicht immer leicht, aber wir tun unser Bestes.
GnR: Wie sind die Resonanzen zum Album?
Patrik: Wir waren in allen namhaften Magazinen, ob Online oder Print, in Europa und die Resonanz war überdurchschnittlich gut. Im Schnitt immer neun von zehn Punkten. Einige namhafte Veranstalter bezeichneten dieses Album als das Album des Jahres 2022, welches Ende 2023 mit Vinyl re-released wird. (bevor wir mit Nazareth auf Tour gehen werden).
GnR: Für das Musikvideo zu „Sometimes“ seid ihr nach Kairo gereist. Wie kam es zu dieser Idee?
Patrik: „Sometimes“, ist die wahre Geschichte von mir und meiner Frau. Sie ist Ägypterin, und dann lag es einfach nah, dort in der Wüste und im Baron-Palace zu drehen. Natürlich mussten Drehgenehmigungen her, aber das konnte ich gut organisieren.
GnR: Wovon handelt der Song?
Patrik: Definitiv ein Liebeslied. Heutzutage ist es nicht mehr normal, an der Seite seines Partners zu stehen, jeden Tag für die Beziehung hart zu kämpfen und auch Hoffnung zu geben, wenn es manchmal scheint, als ob es keine Hoffnung mehr gibt. Das beschreibt es, glaube ich, sehr gut.
GnR: Gibt es fest etablierte „Rituale“ bei Proben oder vor Auftritten?
Patrik: Nein, gibt es keine. In den Proben sitzen wir natürlich kurz vorher zusammen und besprechen Vorgehensweisen für die nächste Probe und planen. Aber als Ritual würde ich das nicht bezeichnen. Bei Konzerten sind davor so viele Dinge zu machen: Soundcheck, Umbau, Umkleiden, Einsingen und so weiter. Da ist keine Zeit für anderes.
GnR: Was macht euch mehr Spaß – Studio oder Bühne?
Patrik: Beides macht Spaß, immer wenn man seine Songs präsentiert, gibt es einem was. Und man kann die Sachen auch nicht richtig miteinander vergleichen. Studioarbeit ist halt etwas intimer. Du bist dabei, was Neues zu kreieren, was extrem befriedigend sein kann. Live-Konzerte vor Publikum sind eine andere Art von Befriedigung. Vor allem ist es schön, zu sehen, wie Menschen auf das Intime, was du vorher im Studio kreiert hast, reagieren. Aber es gehört nicht nur Studio oder Bühne in den ganzen Bandprozess. Seine Texte zu schreiben, Videos zu drehen, Foto-Sessions, Proben usw. gehören definitiv auch dazu.
GnR: Ihr seid Support bei der nächsten Europatournee von Nazareth. Wie entstand der Kontakt?
Patrik: Wir sind seit März 2023 bei Lucky Bob Music Agency unter Vertrag. So kam es!
GnR: Worauf freut ihr euch dabei am meisten?
Patrik: Der Tour-Alltag wird bestimmt eine Herausforderung, aber ich glaube der Zusammenhalt, darauf freuen wir uns am meisten. Dass wir gemeinsam solche Dinge miteinander erleben können, ist schon etwas Besonderes. Nicht jeder hat die Chance, täglich in einer anderen Stadt spielen zu können. Das wird einige Kräfte freisetzen, welche wir jetzt noch nicht für möglich halten. Und das ist es doch, was so besonders ist, wenn man Geschichten erzählen kann, die man in der Vergangenheit erlebt hat.
GnR: Habt ihr weitere konkrete Ziele/ Pläne für die Zukunft?
Patrik: Geplant ist schon bis 2025. Du musst heutzutage kurz, mittel- und langfristig planen, um an deine Ziele zu kommen, welche definitiv den Erfolg von ROOK ROAD präferieren. Wir sind zurzeit daran, Songs für das zweite Album zu schreiben, welches im Januar 2024 in die Produktion geht. Danach werden wir uns an Videodreh und Foto-Sessions machen. Geplant ist auch eine weitere Tour im April 2024. Dann kommt die Festival-Saison und mit Veröffentlichung des zweiten Albums eine weitere Tour.
GnR: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!
Redaktion: Celin Ost
Foto: Rook Road